Mathematisches Kolloquium (Didaktik)
Dienstag, 20.12.2011 18:00 Uhr
Mathematisches Grundverständnis: Denken will erlernt werden.
Prof. Dr. Inge Schwank, Universität Osnabrück
Unter dem angegebenen Titel ist ein Beitrag in der aktuellen Ausgabe des von der Entwicklungspsychologin Heidi Keller herausgegebenen „Handbuches der Kleinkindforschung” erschienen. Empirische Befunde oder theoretische Konzeptionen dazu, wie das Erlernen einer solchen geistigen Tätigkeit, gebunden an mathematische Begrifflichkeiten und Methoden, erfolgen oder beeinflusst werden kann, sind rar. Am Osnabrücker Institut für Kognitive Mathematik gilt eine besondere Aufmerksamkeit der geistigen Befähigung zum funktional-logischen Denken im Vergleich zu der des prädikativ-logischen Denkens. Diese Unterscheidung, die sowohl empirisch wie auch theoretisch verankert ist, hilft Entwicklungsschwierigkeiten von Kindern beim geistigen Durchdringen mathematischer Sachverhalte zu verstehen, dies zunächst im Vorschul- und Grundschulbereich. Die Befunde liefern eine gute Basis für weitere Forschungsaktivitäten im Bereich höherer Mathematik, wobei aufgrund der Komplexität des Themas Bescheidenheit hinsichtlich der Erkenntnisfortschritte angesagt ist. Die genannte Unterscheidung ist ursprünglich thematisch an der Nahtstelle zur theoretischen Informatik entstanden und dient in naheliegender Weise bei der Erklärung von Verhaltensweisen von Lernenden in Programmierlernumgebungen wie zum Beispiel den Dynamischen Labyrinthen, der Registermaschinensprache oder auch KARA.
Zeit: 18:00 Uhr
Ort: Hörsaal III, Hauptgebäude, RWTH Aachen, Templergraben 55, 52062 Aachen